Schon vor der Begegnung war klar, dass die Vorzeichen hätten besser sein können: Denn mit Lara Günther (verletzt), Vanessa Reinhard (beruflich verhindert), Jennifer Mieley und Anna Elfner (beide Urlaub) fehlten gleich vier Stammkräfte, die im bisherigen Rundenverlauf überzeugen konnten. Doch auch die verbliebenen Spielerinnen, inklusive der reaktivierten Patricia Scheidel und Beate Schaaff, wollten unbedingt die beiden Punkte in Viernheim behalten. Allerdings ging bereits der Start in die Partie völlig in die Hose. Während man in der Defensive den agilen Spielerinnen der HG Oftersheim/Schwetzingen häufig viel zu passiv entgegenstand, ließ man in der Offensive selbst einige Großchancen aus. Der ernüchternde Zwischenstand von 0:4 war die logische Konsequenz. In der Folge akklimatisierte sich die Heimmannschaft etwas. Steffi Osada erzielte die ersten drei Treffer zum 3:6 Zwischenstand. Doch auch die HG O/S traf weiter nach Belieben und konnte die beiden nächsten Treffer auf ihrem Konto verbuchen (3:8). Larissa Geißinger und Julia Fischer verkürzten zwar auf 5:8, doch näher als auf drei Tore schaffte man es im ersten Durchgang nicht an den Gegner heran. Zu oft musste man sich die eigenen Tore müßig erarbeiten, während die dynamischen Gäste wie aus einem Guss Torchance über Torchance produzierten. Verantwortlich dafür war sicherlich auch die Defensivleistung der Viernheimerinnen. Während sie vor Wochenfrist in Brühl noch mit einer robusten 6:0 Abwehr überzeugte, glich der Deckungsverband dieses Mal eher einem löchrigen Käse. Doch auch beim 10:14 zur Pause rechnete man sich mit einer verbesserten Abwehrarbeit und leichtfüßigem Angriffshandball durchaus Chancen aus das Spiel zu drehen. Nach acht Minuten im zweiten Durchgang schien man tatsächlich auch eine Wende einleiten zu können. Fischer hatte ihr Team gerade durch zwei verwandelte Konter mit 15:17 in Tuchfühlung mit dem Gegner gebracht. Doch schon knapp zwei Minuten später war der alte Rückstand von vier Toren wiederhergestellt (15:19). Zu schwer taten sich die Viernheimerinnen im gebundenen Angriffsspiel und zu leicht machte man es dem Gegner weiterhin Treffer erzielen zu können. Wäre Beate Schaaff im Viernheimer Kasten nicht zur Hochform aufgelaufen, wäre der Rückstand zu diesem Zeitpunkt sicher bereits noch höher ausgefallen. Erschwerend hinzu kamen erneut einige strittige Schiedsrichterentscheidungen, die sicher nicht spielentscheidend waren, aber dennoch nicht zur Sicherheit im Viernheimer Spiel beitrugen. Acht Zeitstrafen für Viernheimer und lediglich zwei Siebenmeter, stehen vier Zeitstrafen und acht Siebenmeter für die HG O/S gegenüber. In der 49. Spielminute betrug der Abstand zum ersten Mal sieben Treffer (16:23). Zweieinhalb Minuten später schien die Begegnung gar in einem Viernheimer Debakel zu enden, als man aussichtlos mit 16:25 in Rückstand geriet. Die letzten Minuten konnten Fischer und Scheidel nutzen, um noch etwas Ergebniskosmetik zum Endstand von 20:27 zu betreiben.
Für den TSV Am. Viernheim spielten: Laura Schmierer, Beate Schaaff; Steffi Osada (5/1), Julia Fischer (9), Lisa Stein, Larissa Geißinger (1), Kirstin Stern, Angelina Geißinger, Sarah Beller (1), Jaqueline Oehlschläger, Caroline Mentzel (1) und Patricia Scheidel (3)