Handball: Erste Herrenmannschaft des TSV Amicitia gewinnt 37:22 gegen SG Kronau/Östringen III
VIERNHEIM. 59 Minuten und 58 Sekunden Spielzeit sind abgelaufen, da bekommen die Viernheimer Handballer noch einen Siebenmeter zugesprochen. André Kuhn nimmt sich den Ball und wirft ihn genauso kompromisslos wie die anderen sechs Strafwürfe zuvor in die Maschen. Der erfolgreichste Torschütze des TSV Amicitia setzt im Saisonauftaktspiel den Schlusspunkt zum ungefährdeten 37:22-Heimsieg gegen die SG Kronau/Östringen III. Ein Auftakt nach Maß in die neue Badenliga-Saison 2013/2014 für die erste Herrenmannschaft, den die Zuschauer in der Rudolf-Harbig-Halle mit viel Applaus quittieren.
Schon während des Spiels hatten die Fans allen Grund zur Freude, immer wieder bejubelten sie gelungene Torabschlüsse, spektakuläre Balleroberungen oder tolle Paraden der Torhüter. Vor der Partie hatten die Anhänger des TSV Amicitia erleichtert registriert, dass der komplette Kader das Aufwärmprogramm absolvierte. Kein Spieler verletzt oder krank, das kennen die Handballer auch anders.
Vor der SG Kronau/Östringen III hatte der Viernheimer Trainer Frank Schmitt ein wenig Respekt. „Das ist eine Wundertüte, man weiß nie, wer spielt.“ Das konnte SG-Coach Klaus Lazarus nur bestätigen: „Ich weiß oft erst kurzfristig, welche Spieler zur Verfügung stehen, je nachdem, wie die Bundesliga-A-Jugend und die Drittliga-Mannschaft spielen.“
Führung für die Gäste
Mit der „Wundertüte“ hatte der Gastgeber nur in den Anfangsminuten zu kämpfen. Auf den Führungstreffer der SG reagierte Peter Embach mit dem Ausgleich, das 1:2 egalisierte Fabian Markert. Stefan Tunkl gelang der 3:2-Führungstreffer, ehe der zweite neue Feldspieler Dominik Seberkste auf 4:2 erhöhte und dann André Kuhn mit dem ersten von sieben Siebenmetern das 5:2 markierte.
Nach dem 7:5 setzte sich der TSV Amicitia auf 10:5 ab und legte zum 12:6 nach. Eine kurze Schwächephase ermöglichte den Gästen, auf 12:9 zu verkürzen. Aber ab dem 14:10 in der 23. Minute war Viernheim nicht mehr zu stoppen. Marc Fischer mit vier Toren und Kuhn sorgten für den vorentscheidenden 19:10-Zwischenstand, auch weil Michael Sturm zwei Siebenmeter hielt.
Auffällig beim TSV Amicitia war das Wechselspiel: Frank Schmitt nahm fast alle sieben Startspieler auf einmal vom Feld und brachte stattdessen neue Kräfte von der Bank. Auch im zweiten Durchgang gab es den Blockwechsel. „Alle Spieler sollen nahezu die gleichen Einsatzzeiten von 30 bis 35 Minuten bekommen, damit wir bis zur 60. Minute genug Kraft haben“, erklärte Schmitt seine Taktik.
Der Trainer hatte in der Pause nicht viel auszusetzen am Spiel seiner Mannschaft, denn die Akteure standen schon viel früher als ihre Gegner bereit. Tunkls Tor brachte den TSV Amicitia mit 20:10 in Front. Nach dem 22:13 folgten zehn Minuten, in denen der SG Kronau/Östringen kein Treffer gelang und Viernheim alles klar machte. Embach, Denis Markert (3), Kuhn und Tunkl erhöhten auf 28:13. Den höchsten Vorsprung hatte der Gastgeber beim 33:16 sowie 34:17 und ließ es dann lockerer angehen.
Bei 17 Zählern Vorsprung war die Luft ein wenig raus. Kronau/Östrigen III kam zum 34:21, was aber bei dem Ergebnis kaum ins Gewicht fiel. „Konsequent in Angriff und Deckung, auf dieser Leistung kann man aufbauen“, zeigte sich Trainer Frank Schmitt nach dem Schlusspfiff hochzufrieden.
TSV Amicitia: Niki Hoffmann, Michael Sturm; Peter Embach 2, Dominik Seberkste 2, Stefan Tunkl 6, Fabian Markert 2, Denis Markert 7, Philipp Gunst, Philipp Bernhardt 2, Lars Heckmann, André Kuhn 8/7, Philipp Zöller 2, Marc Fischer 6, Jan-Axel Jost. su
© Südhessen Morgen, Montag, 16.09.2013