In einem bis zur letzten Sekunde hart umkämpften und dramatischen Spiel, bei dem die Fans beider Mannschaften ein Wechselbad der Gefühle durchlebten, gelang Viernheim tatsächlich ein Paukenschlag im Kampf um den Klassenerhalt.

Selbst Gästetrainer Alexander Job hatte nach dem Spiel kein Problem damit, den Viernheimern für die gezeigte Leistung zu gratulieren, wobei ihm natürlich der Ärger über die Vorstellung seiner eigenen Mannschaft anzumerken war, da seine Mannschaft trotz aller Warnungen viel zu spät den Kampf angenommen hatte und nach dieser Niederlage die Aufstiegsträume auf die kommende Saison verschieben muss.

Am Samstag war schon beim Warmlaufen zu spüren, das Viernheim gegen den Aufstiegsanwärter Herrenberg nicht nur mitspielen, sondern mit einer im Abstiegskampf angemessenen Einstellung und Körpersprache seine Chance auf zwei Punkte suchen und unbedingt nutzen will.

Vom Anspiel weg legte die Mannschaft um Marcel König , der im Anschluss ein Sonderlob von Trainer Ritter erhielt, los wie die Feuerwehr und spielte die wohl beste erste Halbzeit der gesamten bisherigen Saison.

Hochkonzentriert, mit einer kompromisslosen Abwehrarbeit vor dem überragenden Patrick Koch im Viernheimer Tor, der die Gäste in den ersten 30 Spielminuten mit seinen Reflexen schier zu Verzweiflung brachte, führte Viernheim nach 10 Minuten bereits mit 9:2, die Gästetrainer Alex Job zwang eine Auszeit zu nehmen, um seine Mannschaft danach völlig umzukrempeln, da er ein Debakel befürchtete.

Aber Viernheim ließ sich auch durch die Wechsel der Herrenberger kaum beeindrucken und blieb bis zur Halbzeit das bessere Team.

Wer von den Fans glaubte, dass durch die 21:13-Pausenführung die Messe schon gelesen sei, war aber auf dem Holzweg, denn in den zweiten 30 Spielminuten wurde es noch einmal richtig dramatisch in der Rudolf-Harbig-Halle.

Die Pausenansprache vom Gästetrainer Job traf wohl auf fruchtbaren Boden, denn jetzt zeigte die SG H2Ku warum die Mannschaft ganz vorne in der Liga zu finden ist.

Jetzt drehte Herrenberg den Spieß um und startete über Maaß, Rose, Marquart und Dürner eine Aufholjagd, die in der 50. Spielminute mit dem 29:29 belohnt wurde.

Jetzt fürchteten die Viernheimer Fans, dass die Mannschaft wie so oft ihrem eigenen Anfangstempo zum Opfer fallen würde und das Spiel wohl endgültig zu Gunsten der Gäste kippen könnte.

Aber am Samstag war alles anders.

Die Mannschaft zeigte Moral und reagierte mit drei schnellen Toren, die der Grundstein für den am Ende äußerst knappen, aber auf Grund der gezeigten Leistung, hochverdienten 37:36-Heimsieg waren.

Viernheim ist trotz des Sieges immer noch Tabellenletzter, aber es sind noch vier Punkte zu vergeben und die nächsten beiden Punkte kann sich die Mannschaft, mit den Fans an ihrer Seite, am kommenden Samstag beim letzten Heimspiel der Saison gegen den TV Plochingen holen.

Denn Abgerechnet wird erst am Schluss, und aufgeben ist keine Option.

Viernheim spielte mit Patrick Koch, Dennis Hoffmann, Philipp Bernhardt(3), Max Hornstein(2), Joshua Brahm, Marvin Wachter, Philipp Gunst(5), Sven Walther(2), Sebastian Knierim(6), Jannik Geisler, Jan Willner(4), Holger Hubert(7), Marcel König(8), Marcel Koch.

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