Vor einer stattlichen Zuschauerkulisse hatte die 1. Damenmannschaft des TSV Amicitia ihre Premiere in der Handball-Badenliga. Gleich zum Auftakt kam es zum Derby gegen die SG Heddesheim, zu dem die Viernheimerinnen als krasse Außenseiter antraten.
Von Beginn an entwickelte sich eine äußerst kampfbetonte Partie, in der das Team von Volker Reinhardt und Roland Hofmann keineswegs zurücksteckte oder bereit war, den Gästen die Punkte freiwillig zu überlassen.
Nachdem die Heddesheimerinnen das 1. Tor erzielt hatten, glich Viernheim durch Julia Fischer aus. Auch den 2. Treffer der Gäste konnte man noch einmal egalisieren, ehe sich die SG mit 3 Toren zum 5:2 etwas absetzen konnte. Vor allem die aus Schriesheim in die Tabakgemeinde gewechselte Samira Schulz hämmerte ein ums andere Mal den Ball aus dem Rückraum in die Maschen. Doch dann zeigte allen voran Vanessa Reinhard, dass sie absolute Badenligatauglichkeit besitzt. Vor allem vom Siebenmeterpunkt ließ sie die unterschiedlichsten Spielerinnen des Gästeteams verzweifeln und hielt im Zweifelsfall auch noch den Nachschuss. Trotzdem konnte sich Heddesheim beim 10:6 mit vier Toren absetzen. Wer geglaubt hatte, nun sei so etwas wie eine Vorentscheidung gefallen, sah sich gewaltig getäuscht, denn bei zweifacher Unterzahl fiel das 8:10 aus Viernheimer Sicht, und bei Halbzeit stand es 9:11.
Nach dem Pausenpfiff war es zwar zunächst erneut das Gästeteam, das erfolgreich war, doch nach knapp vier Minuten der 2. Hälfte war er endlich geschafft: der Ausgleich zum 12:12, den Patricia Scheidel durch ein Kontertor erzielte. Kaum eine Minute später lag man sogar erstmals in dieser Partie in Führung. Dem 13:13 folgte das 14:13 und dann gar das 15:13 durch Julia Fischer, der erfolgreichsten Torschützin auf Viernheimer Seite an diesem Tag. Als auf der Anzeigetafel gar 17:14 zu lesen war, keimte leise Hoffnung auf, dass das Match vielleicht sogar zu gewinnen sei, zumal die Gästespielerinnen mehr und mehr zu verzweifeln schienen und auch die zu Beginn der Partie so treffsichere Samira Schulz eine um die andere Fahrkarte schoss. Doch beim 17:18 erhielt die Viernheimer Euphorie erneut einen Dämpfer. Die Kraft war nun auf beiden Seiten am Ende, und die Konzentration ließ merklich nach. Als nach 29:22 Minuten beim Gleichstand von 18:18 Andrea Szabó zum Siebenmeter antrat und diesen zur neuerlichen Führung verwandeln konnte, bedeutete dies zumindest, dass es zum Auftakt höchstwahrscheinlich keine Niederlage geben würde. Zwar erzielten die Gäste in der Tat noch den 19. Treffer und damit das Unentschieden, aber damit kann man beim TSV Amicitia durchaus leben: Gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner mitgehalten und Remis gespielt, lässt durchaus positiv in den weiteren Rundenverlauf blicken.
Nun sind erst einmal zwei Wochen Spielpause angesagt, ehe es dann am 6. Oktober zur HG Königshofen/Sachsenflur geht, die zum Auftakt in Neureut eine 18:23-Niederlage einstecken musste.
Mannschaftsaufstellung:
Vanessa Reinhard, Katharina Haas (beide im Tor), Kirstin Stern, Senta Salzmann, Nicola Spiller, Angelina Geißinger, Mona Brechtel (1), Steffi Osada (4), Julia Fischer (6), Kathrin d’Asseler (3), Sara Funk, Janette Kosmidis, Andrea Szabó (2/1), Patricia Scheidel (3)