Hatte man im Hinspiel noch ein 9-Tore-Rückstand in der 18. Spielminute wettmachen können, fehlten beim Rückspiel in der Viernheimer Rudolf-Harbig-Halle ein paar Minuten, um dieses Kunststück erneut zu vollziehen. Denn, am Sonntag geriet man erst bis zur 48. Spielminute mit sieben Toren ins Hintertreffen (26:33) und startete somit ein paar Minuten zu spät die fulminante Aufholjagd.
Aber von Anfang an: Matthias Kolander hatte sich für das Aufeinandertreffen mit dem TSV Rintheim etwas Besonderes einfallen lassen und startete die Begegnung mit einer siebten Feldspielerin im Angriff. Dieses riskante Spiel, immerhin war damit das Viernheimer Tor verwaist, erwies sich zunächst als ertragreich und man konnte sich über die Spielstände 2:0, 4:2 und 10:8 auf 12:10 absetzen. Doch von Beginn an war das Viernheimer Angriffsspiel durch zahlreiche technische Fehler geprägt, die die Karlsruherinnen immer wieder zu Kontertoren, oder gar zu Würfen auf das leere Tor der Südhessinnen einluden. Da das Rückzugsverhalten oft zu behäbig war und auch die Abwehrarbeit häufig zu zaghaft verrichtet wurde, lud man den Gegner immer wieder zu einfachen Toren ein und schaffte es nie einen größeren Vorsprung, als ein zwei-Tore-Polster herauszuwerfen. Kurz vor der Pause übernahmen beim 13:14 erstmals die Gäste die Führung. Diese hatte bei der Halbzeitsirene noch immer Bestand (16:17). Doch binnen knapp drei Minuten nach der Pause hatte Viernheim nicht nur ausgeglichen, sondern ging durch einen von Tamara Mohrs zehn Treffern erstmals wieder mit zwei Toren in Führung (21:19). Aber schon in der 39. Spielminute wechselte die Führung erneut. Zunächst blieben beide Mannschaften in Schlagdistanz, wobei sich weiter abzeichnete, dass das Spiel insbesondere auf die Offensive ausgerichtet ist. Nach dem Ausgleichstreffer zum 25:25 erneut durch Mohr stellten die Südhessinnen für sieben Minuten das Handballspielen nahezu komplett ein und sahen sich nach einem 1:8-Lauf mit 26:33 im Hintertreffen. Den zahlreichen Zuschauern schwante Böses und es drohte sich ein Debakel anzukündigen. Doch einmal mehr bewiesen die, nun von Julia Fischer und Franziska Matthias angeführten, Südhessinnen ihre Kampfstärke. Schließlich war es 32 Sekunden vor Schluss Steffi Dietrich, die den Anschlusstreffer zum 37:38 für ihre Farben erzielte. Doch ein fragwürdiger Foul-Pfiff an der stark aufspielenden Janna Münst verhinderten nicht nur den möglichen Viernheimer Ausgleichstreffer, sondern brachten mit der Schlussirene noch ein weiteres Rintheimer Tor zum 37:39 Endstand.
Trotz der Niederlage bleibt die Erkenntnis, dass taktische Vorgaben phasenweise gut umgesetzt wurden. Hätte die kollektive Viernheimer „Auszeit“ vielleicht nur eine Minute kürzer gedauert, hätte es, wie bereits im Hinspiel, gut gehen können. So heißt es jetzt Mund abwischen, die zweiwöchige Spielpause nutzen, um weitere technische Feinheiten einzustudieren und es dann beim nächsten Heimspiel gegen die TSG Wiesloch wieder besser machen.

Für den TSV Am. Viernheim spielten:
Vanessa Reinhard; Steffi Dietrich (7/1), Pia Neuhäuser, Julia Fischer (8), Lisa Stein (2), Lara Günther, Luisa Hoffmann (2), Vivienne König (1), Franziska Matthias (6), Lena Schaal, Tamara Mohr (10) und Celine Schütz (1)

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