Nachdem man sich vor der dreiwöchigen Faschingspause bereits dem TSV Rintheim knapp geschlagen geben musst, war Matthias Kolander mit seinem Team gegen die TSG Wiesloch auf Wiedergutmachung aus. Doch seine Feldspielerinnen schienen zu Beginn der Begegnung nicht ganz auf „Betriebstemperatur“ zu sein. Zwar konnte man beim 3:2 kurzzeitig in Führung gehen, doch das 4:9 nach rund 16 Spielminuten verdeutlicht die Kräfteverhältnisse im ersten Viertel der Begegnung eindeutig. Einzig Vanessa Reinhard im Tor der Viernheimerinnen konnte sich von Beginn an mit zahlreichen Glanzparaden auszeichnen. Ihre Vorderleute ließen jedoch sowohl in der Abwehr, als auch im Angriff häufig die notwendige Laufbereitschaft vermissen und luden Wiesloch durch zahlreiche technische Fehler zu Kontern ein.
Doch dieser fünf Tore Rückstand schien die Südhessinnen aufzuwecken. Bis zur Halbzeit schafften es die Gastgeberinnen mit einem 8:3 Lauf die Partie zu drehen und lagen mit 13:12 in Front. Spielzüge wurden nun mit dem notwendigen Druck durchgespielt und einfache Tore aus dem Rückraum ermöglichten die Aufholjagd, auch, weil man sich in der Defensive zu steigern wusste. Die zweite Halbzeit schien zunächst ein Abbild des ersten Durchgangs zu werden. Steffi Dietrich konnte zwar das 14:12 erzielen, doch nun waren es die Wieslocherinnen, die sich mit einem 1:6 Lauf die 15:18 Führung zurückholten (44.). Dass die Einstellung der Viernheimer Mannschaft stimmt und sie ein Spiel erst verloren gibt, wenn Spielzeit auch tatsächlich vorüber ist, zeigten nun wieder die noch verbliebenen 16 Spielminuten: Lisa Stein und Tamara Mohr besorgten das 18:18 Remis. Ab nun war es ein offener Schlagabtausch. Zwar setzten die TSG’lerinnen gleich zwei Strafwürfe an Pfosten und Latte, doch auch die Südhessinnen hatten das Glück nicht gepachtet: Ein ums andere Mal kämpften sie energisch in der Defensive, bekamen die Finger zwischen die Bälle, doch anstatt einer Balleroberung, fiel das runde Leder dann doch wieder einer Wieslocher Spielerin in die Arme.
Lena Schaal und Dietrich konnten zwar das 21:20 und 22:21 vorlegen, doch in den letzten fünf Spielminuten agierten die Gäste abgezockter. Sie erzielten ihrerseits noch zwei Tore zum 22:23 Endstand, während die Viernheimerinnen zwei relativ einfache Ballverluste hinnehmen mussten.
Diese Niederlage ist sicherlich ärgerlich, weil sie vermeidbar war, doch auch absolut kein Beinbruch. Denn über die gesamte Saison gesehen, erfüllt der aktuelle dritte Tabellenplatz alle Erwartungen und noch sind einige Partien zu spielen.
Für den TSV Am. Viernheim spielten:
Vanessa Reinhard, Béatrice Leuthner, Elisa Leusamnn (1), Steffi Dietrich (13/3), Julia Fischer (1), Lisa Stein (2), Lara Günther (1), Vivienne König (1), Franziska Matthias, Lena Schaal (1), Tamara Mohr (2) und Celine Schütz